Historia wymaga pasterzy, nie rzeźników.

Diese Verjudung unseres
Seelenlebens und Mammonisierung unseres Paarungstriebes werden früher oder später unseren
gesamten Nachwuchs verderben, denn an Stelle kraftvoller Kinder eines natürlichen Gefühls werden nur
mehr die Jammererscheinungen finanzieller Zweckmäßigkeit treten. Denn diese wird immer mehr die
Grundlage und einzige Voraussetzung unserer Ehen. Die Liebe aber tobt sich woanders aus.
Eine gewisse Zeit kann man natürlich auch hier die Natur verhöhnen, allein die Rache bleibt nicht aus,
sie tritt hier nur später in Erscheinung, oder besser: sie wird von den Menschen oft zu spät erkannt.
Wie verheerend aber die Folgen einer dauernden Mißachtung der natürlichen Voraussetzungen für die
Ehe sind, mag man an unserem Adel erkennen. Hier hat man die Ergebnisse einer Fortpflanzung vor
sich, die zu einem Teile auf rein gesellschaftlichem Zwang, zum anderen auf finanziellen Gründen
beruhte. Das eine führt zur Schwächung überhaupt, das andere zur Blutvergiftung, da jede
Warenhausjüdin als geeignet gilt, die Nachkommenschaft Seiner Durchlaucht — die allerdings dann
danach aussieht — zu ergänzen. In beiden Fällen ist vollkommene Degeneration die Folge.
Unser Bürgertum bemüht sich heute, den gleichen Weg zu gehen, und wird am gleichen Ziele enden.
Mit gleichgültiger Hast versucht man, an den unangenehmen Wahrheiten vorüberzugehen, als ob man
durch ein solches Gehaben die Dinge selber ungeschehen machen könnte. Nein, die Tatsache, daß
unsere großstädtische Bevölkerung immer mehr in ihrem Liebesleben prostituiert
{271 Die "Stellungnahme" zum Eheproblem}
wird und gerade dadurch in immer weiterem Kreise der syphilitischen Seuche anheimfällt, kann nicht
einfach weggeleugnet werden, sondern sie ist da. Die sichtbarsten Resultate dieser Massenverseuchung
kann man auf der einen Seite in den Irrenanstalten finden, auf der anderen aber leider in unseren —
Kindern. Besonders diese sind das traurige Elendserzeugnis der unaufhaltsam fortschreitenden
Verpestung unseres Sexuallebens, in den Krankheiten der Kinder offenbaren sich die Laster der Eltern.
[Sex]Es gibt verschiedene Wege, sich mit dieser unangenehmen, ja schrecklichen Tatsache abzufinden:
Die einen sehen überhaupt nichts oder wollen, besser gesagt, nichts sehen; dieses ist natürlich die
weitaus einfachste und billigste "Stellungnahme". Die anderen hüllen sich in den Heiligenmantel einer ebenso lächerlichen wie noch dazu verlogenen Prüderie, reden von dem ganzen Gebiete überhaupt nur
als von einer großen Sünde und äußern vor allem vor jedem ertappten Sünder ihre tiefinnerlichste
Entrüstung, um dann vor dieser gottlosen Seuche die Augen in frommer Abscheu zu schließen und den
lieben Gott zu bitten, er möchte doch — wenn möglich nach ihrem eigenen Tode in dieses ganze Sodom
und Gomorrha Schwefel und Pech hineinregnen lassen, um so wieder einmal an dieser schamlosen
Menschheit ein erbauliches Exempel zu statuieren. Die dritten endlich sehen sehr wohl die entsetzlichen
Folgen, die diese Seuche dereinst mit sich bringen muß und wird, allein sie zucken nur mit den Achseln,
überzeugt, ohnehin nichts gegen die Gefahr unternehmen zu können, so daß man die Dinge laufen lassen müsse, wie sie eben laufen.
Dieses alles ist freilich bequem und einfach, nur darf nicht vergessen werden, daß einer solchen
Bequemlichkeit eine Nation zum Opfer fallen wird. Die Ausrede, daß es den anderen Völkern ja auch
nicht besser gehe, vermag natürlich auch an der Tatsache des eigenen Untergangs kaum etwas zu indem,
es wäre denn, daß das Gefühl, auch andere vom Unglück betroffen zu sehen, allein schon für viele eine
Milderung der eigenen Schmerzen mit sich brächte. Aber die Frage ist dann ja eben erst recht die,
{272 Die Sünde wider Blut und Rasse}
welches Volk von sich aus als erstes und selbst einziges dieser Pest Herr zu werden vermag, und welche
Nationen daran zugrunde gehen. Darauf aber kommt es am Schlusse hinaus. Auch dies ist nur ein
Prüfstein des Rassenwertes — die Rasse, welche die Probe nicht besteht, wird eben sterben und
gesünderen oder doch zäheren und widerstandsfähigeren den Platz räumen. Denn da diese Frage in
erster Linie den Nachwuchs betrifft, gehört sie zu denen, von welchen es mit so furchtbarem Recht
heißt, daß die Sünden der Väter sich rächen bis in das zehnte Glied eine Wahrheit, die nur von Freveln
am Blut und an der Rasse gilt.
Die Sünde wider Blut und Rasse ist die Erbsünde dieser Welt und das Ende einer sich ihr ergebenden
Menschheit.
Wie wahrhaft jammervoll aber stand das Vorkriegsdeutschland gerade dieser einen Frage gegenüber.
Was geschah, um der Verpestung unserer Jugend in den Großstädten Einhalt zu gebieten? Was, um der
Verseuchung und Mammonisierung unseres Liebeslebens auf den Leib zu rücken? Was, um die daraus
resultierende Versyphilitisierung des Volkskörpers zu bekämpfen?Die Antwort ergibt sich am
leichtesten durch die Feststellung dessen, was hätte geschehen müssen.
Man durfte diese Frage zunächst nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern mußte verstehen, das
von ihrer Lösung das Glück oder Unglück von Generationen abhängen würde, ja, daß sie bestimmend
für die ganze Zukunft unseres Volkes sein konnte, wenn nicht sein mußte. Eine solche Erkenntnis aber
verpflichtete zu rücksichtslosen Maßnahmen und Eingriffen. An die Späte aller Erwägungen hatte die
Überzeugung zu treten, daß zu allererst die Aufmerksamkeit der gesamten Nation auf die entsetzliche
Gefahr zu konzentrieren war so daß jeder einzelne sich der Bedeutung dieses Kampfes innerlich bewußt
zu werden vermochte. Man kann wahrhaft einschneidende und manchmal schwer zu ertragende
Verpflichtungen und Lasten nur dann zu einer allgemeinen Wirksamkeit bringen, wenn dem einzelnen
{273 Die Konzentration auf eine Aufgabe}
außer dem Zwang auch noch die Erkenntnis der Notwendigkeit vermittelt wird. Dazu gehört aber eine
ungeheure Aufklärung unter Ausschaltung aller sonst noch ablenkend wirkenden Tagesfragen.
Es muß in allen Fällen, in denen es sich um die Erfüllung scheinbar unmöglicher Forderungen oder
Aufgaben handelt, die gesamte Aufmerksamkeit eines Volkes nur auf diese eine Frage geschlossen
vereinigt werden, so, als ob von ihrer Lösung tatsächlich Sein oder Nichtsein abhänge. Nur so wird man
ein Volk zu wahrhaft großen Leistungen und Anstrengungen willig und fähig machen.